Asthma

In Deutschland ist Asthma die häufigste chronische Kinderkrankheit, von der
8 – 15 % der Kinder und Jugendlichen betroffen sind.

Krankheitsbild

Bei einem Asthma-Anfall sind die Atemwege derartig eingeengt, dass das Atmen, vor allem das Ausatmen, schwer fällt. Es kommt zu akuter Atemnot, die als lebensbedrohlich erlebt wird. Auslöser eines Asthma-Anfalls können Allergene, Tabakrauch, Staub, Pollen, Infektionen, eisige Luft, Anstrengungen, Stress und Konfliktsituationen sein. Über die Ursachen weiß man bisher nur, dass diese Erkrankung offenbar durch ein Zusammentreffen von Erb- und Umweltfaktoren zustande kommt. In der Regel sind asthmakranke Kinder und Jugendliche medikamentös eingestellt. Bei einer Dauertherapie werden vorbeugende und entzündungshemmende Medikamente eingesetzt. Vor oder während eines Anfalles sind Bronchien erweiternde Medikamente in Form von Notfall-Sprays unverzichtbar.

Asthma in der Schule

Viele Kinder mit Asthma kommen oft müde und erschöpft in die Schule, weil ihnen nächtliche Atemnotattacken den Schlaf geraubt haben. Darunter leidet die Konzentrationsfähigkeit ebenso wie die Leistungsbereitschaft. Je nach Schwere der Asthma-Anfälle kann es zu Fehlzeiten, eventuell auch zu stationären Klinikaufenthalten kommen. Zu besonderen Beeinträchtigungen kann es bei Infektionen und Stresssituationen (z. B. Klassenarbeiten) kommen.
Sport und Asthma schließen sich nicht aus. Vor dem Sportunterricht sollte das am Asthma erkrankte Kind nach seiner Befindlichkeit befragt werden. Keine Teilnahme am Sportunterricht bei akuten Infekten und bereits bestehender Atemnot.
Vom Arzt verordnete Medikamente sollte das Kind mit sich führen. Bei Teilnahme am Sportunterricht Medikamente grundsätzlich mit in die Sporthalle nehmen!  
Bei einer bekannten Asthmaerkrankung müssen die Lehrkräfte bei geplanten außerschulischen Aktivitäten, wie z. B. Wanderungen, Sportveranstaltungen usw. grundsätzlich Rücksprache mit den Eltern halten.

Die Betroffenen kennen in der Regel Warnsymptome, die einem Anfall vorausgehen (z. B. Unruhe, aufsteigende Angst, Blässe, Kurzatmigkeit, beginnende Luftnot, trockener Husten, keuchende Atemgeräusche). Meist hilft die sofortige Anwendung eines Bronchien erweiternden Medikaments und die Einnahme einer entlastenden Körperhaltung (vorgebeugte Haltung, sitzend oder stehend, nicht liegend!), den Asthma-Anfall zu verhindern.

Tritt dennoch ein Anfall auf, handeln die Schülerinnen und Schüler nach dem ihnen bekannten Notfallplan: Die für diese Situation verschriebenen Medikamente werden eingesetzt und die entlastende Körperhaltung wird beibehalten. Nach dem Anfall darf das Kind sich unter Beobachtung ausruhen. Tritt nach Einnahme der Medikamente keine sofortige Besserung der Beschwerden ein, ist der Notruf 112 zu tätigen.

Unbedingt vor dem Betroffenen Ruhe bewahren, ihn beruhigen und nicht alleine lassen.

Nachteilsausgleich

Fallen Klassenarbeiten in einen Zeitraum, in dem das Kind bzw. der Jugendliche durch seine Erkrankung akut eingeschränkt ist, wird mehr Zeit zur Verfügung gestellt. Das individuelle Leistungsvermögen im Sportunterricht muss beachtet werden. Gegebenenfalls kann die Sportnote ganz ausgesetzt werden. Befreiung vom Sportunterricht nur in besonderen Fällen.

Die Eltern sind dafür verantwortlich, dass ihr Kind Notfallmedikamente bei sich führt.