Rheuma

Rheumakranke Kinder und Jugendliche sind durch häufige Arztbesuche, Krankengymnastik, Ergotherapie und tägliche physikalische Anwendungen sehr belastet. Schmerz und Müdigkeit beeinflussen oft das alltägliche Leben. Soziale Aktivitäten sind oft eingeschränkt, daraus können psychosoziale Ängste entstehen. Für einen gelingenden Schulalltag sind die Betroffenen und ihre Eltern oft auf Unterstützung, Verständnis und Rücksicht angewiesen. Im Rahmen des Nachteilsausgleichs sind u. a. folgende Unterstützungsmaßnahmen denkbar:

  • Klassenraum:
    Er sollte für rheumakranke Schülerinnen und Schüler möglichst ebenerdig oder per Aufzug erreichbar sein. Ein häufiges Wechseln der Schulräume sollte vermieden werden.
  • Pausen:
    Aufgrund von starker Bewegungseinschränkung ist es Kindern mit Rheuma oft nicht möglich, die Pause auf dem Pausenhof zu verbringen. Nach Möglichkeit sollte ein Mitschüler dem rheumakranken Kind im Schulgebäude Gesellschaft leisten.
  • Schriftliches Arbeiten/Klassenarbeiten:
    Da bei rheumatischen Erkrankungen Schmerzen und Bewegungseinschränkungen typischerweise morgens ausgeprägter sind, kommen rheumakranke Kinder und Jugendliche oftmals zu spät zur Schule und brauchen deshalb besonders bei der Terminierung von Klassenarbeiten Verständnis und Unterstützung. Betroffene Gelenke (Hände, Ellbogen, Schultern) erschweren das Schreiben und vermindern die Schreibgeschwindigkeit. Bei starker Beeinträchtigung der Finger- und Handgelenke kann im Sinne des Nachteilsausgleichs bei Klassenarbeiten oder Prüfungen eine Schreibzeitverlängerung und/oder die Verwendung von Hilfsmitteln z. B. Computer zugestanden werden.
  • Häufige Fehlzeiten:
    Mit dem Kind und den Mitschülern sollten Regelungen vereinbart werden, wie der versäumte Unterrichtsstoff übermittelt werden kann (z. B. Kopien von Mitschrieben, Weitergabe von Arbeitsblättern)
  • Sportunterricht:
    Sport ist auch für rheumkranke Kinder und Jugendliche wichtig. Bewegung ist hilfreich, starke Belastung aber unbedingt zu vermeiden. Die meisten Schülerinnen und Schüler können ihren individuellen Möglichkeiten entsprechend am Schulsport teilnehmen. Bei medizinischen Vorbehalten ist es für das rheumakranke Kind von Vorteil, wenn die Sportstunden in einer Randstunde liegen und es diese Zeit beispielsweise für Physiotherapie, Arztbesuche oder das Nachholen von Unterrichtsstoff nutzen kann.
  • Hilfsmittel:
    Die Benutzung verschiedener Hilfsmittel (z. B. Laptop) kann auch in der Schule notwendig und von Nutzen sein. Entlastung bringt ein zweiter Büchersatz für zuhause, um Schulbücher nicht tragen zu müssen.
  • Ausflüge und Klassenfahrten:
    Eine Teilnahme am Schulalltag einer Klasse ist für das rheumakranke Kind wichtig. Gemeinsam mit den Eltern sollte überlegt werden, wie beeinträchtigten Kindern eine Teilnahme ermöglicht werden kann.


Quellen:
-  „Unser Kind hat Rheuma“ Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V.
-  „Das rheumakranke Kind in der Schule“ Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V.